Körpersprache Thema beim Unternehmerfrühstück der Business Akademie
Von dem österreichisch-amerikanischen Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick stammt das Zitat: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Der Mensch sendet ständig verbale und nonverbale Signale. Die nonverbale Kommunikation war am Donnerstag Thema des Unternehmerfrühstücks der Business Akademie Hallertau, deren Träger die Volkshochschule (VHS) Mainburg ist. Norbert Goldberger von der Hans Lindner Stiftung sprach über das Thema "Körpersprache".
Vorstandsvorsitzender Gottfried Kneißl freute sich, die Besucher des Unternehmerfrühstücks im Veranstaltungsraum der Raiffeisenbank zu begrüßen. Klaus Leopold, Vorsitzender des Gewerbevereins KreAktiv, bedankte sich bei der VHS, dass das Unternehmerfrühstück zum dritten Mal in Pfeffenhausen stattfindet. "Das Thema betrifft uns täglich, uns ist es nur nicht bewusst", meinte Marianne Dasch, Geschäftsführerin der VHS. Dabei erhalte man über die Körpersprache Informationen, die man verbal nie bekommen würde.
Der Mensch nehme vom Gehörten nur sieben Prozent über den Inhalt auf. Über die Stimme seien es schon 38 Prozent und über 55 Prozent erfolgen über nonverbale Kommunikationskanäle, erläuterte der Referent. Die Körpersprache sei die ureigenste Sprache, die dem Menschen mitgegeben wird. Sie sei direkt und ehrlich, weil sie nicht bewusst eingesetzt werde. "Wir senden ständig Signale", betonte Goldberger.
Ein elementarer Faktor der Körpersprache sei die Distanzzone. Die Zonen unterscheiden sich durch die Nähe zum Gesprächspartner. Während die intime Zone vor allem für das private Leben vorbehalten ist, spielt sich das Geschäftsleben in der persönlichen Zone ab. Formelle Anlässe finden in der gesellschaftlichen Zone statt. Bei der öffentlichen Zone ist keine Kontaktaufnahme mehr möglich. Mit Fingerspitzengefühl müsse man sich an seine Geschäftspartner herantasten, verdeutlichte Goldberger. Ein Schritt zurück könne ein Zeichen sein, dass man dem Gegenüber zu nahe gekommen ist.
"Ein Signal allein reicht aber nicht aus, um Körpersprache zu interpretieren", machte der Referent deutlich. Mindestens drei Anzeichen, zum Beispiel die Haltung der Arme oder des Kopfes sowie die Mundwinkel lassen auf die Gefühlslage des Gesprächspartners schließen. "Oft sind es nur kleine Signale." Auch auf den Zusammenhang und die Situation komme es an. Verschränkte Arme müssen nicht bedeuten, dass jemand in Abwehrhaltung geht. "Es kann auch sein, dass die Person einfach nur friert."
Speziell ging Goldberger auf die Begrüßungsgeste des Handschlags ein. Dies sei zum einen eine Höflichkeitsgeste, die besagt, dass man den anderen wahrgenommen hat. Zum anderen bedeute sie, dass man die gesellschaftlichen Normen akzeptiere. Somit stelle man sich und den Gegenüber auf das gleiche Niveau. Allein am Händedruck könne man viel vom Gesprächspartner erfahren. Ein lascher Handschlag symbolisiere möglicherweise Desinteresse, ein kräftiger Machtbewusstsein.
Goldberger forderte die Unternehmer auf, die Körpersprache bewusst einzusetzen. Gleichzeitig warnte er: "Sie funktioniert aber nicht bei jedem Menschen und sie funktioniert nicht bei jedem Menschen gleich." Der Referent erklärte, dass er nur eine Einführung in das Thema geben kann. Wenn man tiefer in die Materie einsteigen wolle, sei mehr Zeit notwendig.
Bürgermeister Karl Scharf war überrascht, welche Bedeutung der erste Kontakt mit dem Gegenüber besitzt. Den Gewerbetreibenden wünschte er, dass sie das Gehörte erfolgreich im Berufsalltag anwenden können.
Bericht, Foto: Judith Heinrich

Nicht nur Matthias Bendl (VHS), Klaus Leopold (v.l.) sowie Karl Scharf, Gottfried Kneißl, Marianne Dasch und Jürgen Buhlmann (Raiffeisen, v.r.) erfuhren von Norbert Goldberger Interessantes über die Körpersprache.
Meldung vom 31.03.2014
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